Judo – Zum 45 mal wurden in Eindhoven die Matsuru Dutsch Open ausgetragen, wo der Elite-Nachwuchs aus ganz Europa teilnimmt. Kim Zünd vom Judo Club Weinfelden gewann überzeugend die Silbermedaille. Die Athletin und Pressesprecher Roger Dürig im Interview.

Gratulation! Wie konnte man sich für die Matsuru Dutsch Open qualifizieren?
Roger Dürig: Leistungsorientierte Athleten werden vorab von den Möglichkeiten informiert. Thurgau ist es so, dass die meisten den Weg zum Talent-Campus Kreuzlingen wählen und das Training intensiviert wird. Teilnahmen an Turnieren, Trainingslagern, Trainings und Erfolge werden berücksichtigt, wie auch ob jemand Inhaber Swiss Olympic Card ist oder wird. Kim Zünd: Generell musste man sich nicht direkt qualifizieren, mitgenommen wurden alle, die im Leistungszentrum Thurgau trainieren und guten Einsatz in den Trainings zeigten.

War anzunehmen, dass sich die drei Teilnehmer des Clubs qualifizieren, oder gab es eine Überraschung?
Roger Dürig: Das nebst Kim Zünd auch Sinja Lüti und Levin Bänninger teilnehmen war keine Überraschung. Sie haben alle drei bereits vorab hervorrangende Resultate geliefert. Eindhoven ist ein starkes Turnier und sie haben alle drei bewiesen, dass sie international mithalten können. Wie war die Reise organisiert? Wie lange dauerte der Aufenthalt? Kim Zünd: Gemeinsam mit unserem Trainer Noah Heid und dem RLZ Verantwortlichen Hans Nessensohn sind wir ca. 8 Stunden nach Eindhoven gefahren. Wir sind für den Wettkampf am Freitag angereist, haben am Wochenende das Turnier bestritten und am Montag und Dienstag das Trainingslager vor Ort besucht. Am Mittwoch sind wir anschliessend wieder zurück in die Schweiz gefahren.

Sind Wettkämpfe im Ausland eher eine Ausnahme beim Judo Club Weinfelden?
Roger Dürig: Nein, regelmässig nehmen die talentierten Athleten an Turnieren im In- und Ausland teil. In den letzten Jahren sicherlich auch die Trainer Sofia Jokl, Thomas Schönenberger und Hans Nessensohn, die alles gewannen, was es in der eigenen Kategorien zu gewinnen gab. Heute geben sie ihr Fachwissen im Club weiter und bereits sind die Nächsten sehr erfolgreich. Kim: Mit dem Judo Club Weinfelden besuchen wir einige Turniere im Ausland. Auch unser jüngerer Nachwuchs wird hier öfters mitgenommen. So können diese schon früh Erfahrungen an Grossanlässen sammeln und sich mit Judokas aus verschiedenen Ländern messen.

Wie haben sich die Judokas vorbereitet?
Kim Zünd: In der Vorbereitung haben wir wie immer die Morgentrainings im Leistungszentrum Thurgau besucht und uns hier mehr auf die Wettkampfvorbereitung fokussiert. Ausserdem besuchen wir alle 3-mal pro Woche das RLZ Standort St. Gallen, wo wir uns mit sehr guten Trainingspartnern vorbereiten können.

Wie verlief der Wettkampf?
Kim Zünd: Der Wettkampf ging über zwei Tage am Samstag kämpften die Altersklassen unter 18 und am Sonntag die unter 15 und unter 21-jährigen. Da ich am Sonntag kämpfte, konnte ich mich mental länger auf das Turnier einstellen und die Stimmung in der Halle aufnehmen. Am Wettkampftag gingen wir alle gemeinsam Frühstücken und machten uns anschliessend auf den Weg zur Halle. Nach dem Einwärmen wartete ich auf meine Auslosung und auf den Start der Kämpfe. Ich fühlte mich sehr gut und wusste, dass ich mein Bestes geben werde. Nach drei gewonnen Kämpfen stand ich im Finale und wusste das es nochmals um alles ging. Leider konnte ich meine Führung im Kampf nicht bis zum Schluss halten und mich mit der Silbermedaille zufriedengeben.

Seid ihr happy mit dem Ergebnis?
Roger Dürig: Ja, Eindhoven ist eines der grossen Turniere und was die drei Athleten gezeigt haben, da muss man den Hut ziehen. Kim Zünd: Ich persönlich bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis und auch Sinja und Levin welche jeweils 2 Kämpfe für sich entscheiden konnten wissen, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

Was hat sich beim Judo- und Ju- Jitsu Club Weinfelden in den letzten Jahren getan?
Roger Dürig Sicherlich hat sich betreffend Logo und Name einiges geändert. Der Judo- und Ju-Jitsu Club Weinfelden wurde 1973 gegründet. Zwischenzeitlich haben sich die Trainingsmöglichkeiten, Dojo und vieles mehr geändert. 2004 begann die Planung und Neubau Dojo im Paul-Reinhart-Schulhaus, mit der Infrastruktur (Dojo, Fitness etc.) wurde die Grundlage geschaffen, dass nun auch die Voraussetzungen für Leistungssport noch stärker geschaffen wurden. Ein immenser Schritt, wenn auch der Club bereits sehr erfolgreich an nationalen und internationalen Turnieren war und bis zum heutigen Zeitpunkt geblieben ist.

Interview Desirée Müller